Kräuterbutter ist ja zu Recht sehr beliebt, doch es muss nicht immer Kräuterbutter sein, oder doch? Es gibt ja unzählige Zutaten, die auch hervorragend in die Butter passen. Ob Sardellen, Oliven, Gewürze und sonstige Zutaten, der Phantasie sind da recht wenig Grenzen gesetzt. Eigentlich wollte ich gestern lediglich eine Kräuterbutter machen, doch dann habe ich einfach noch ein paar Zutaten mehr hinein getan und fertig war die Würzbutter.
Da bei uns der Verbrauch recht hoch ist, habe ich dieses mal gleich ein ganzes Kilo gemacht, damit auch etwas übrig bleibt für in den Gefrierschrank. Dieses Jahr musste ich ja nach dem Umzug einen neuen Kräutergarten anlegen. Dieser hat sich prächtig entwickelt und wir haben frische Kräuter satt, da brauche ich nicht sparen und kann reichlich Kräuter in die Butter geben. Diesmal waren es: Petersilie, Dill, Liebstöckel, Thymian, Rosmarin, und Schnittlauch. Dann habe ich eine Schalotte und 3 Zehen Knoblauch hinein getan. Den Knoblauch und die Schalotte habe ich mit dem Mixerstab fein püriert. Dann noch Senf, etwas geriebenen Ingwer, Curry, Paprikapulver, Chilipulver, Zitronensaft, Salz und Pfeffer aus der Mühle.
Ein Teil davon wandert portioniert gleich in den Gefrierschrank, damit ist der Vorrat wieder gesichert. Der Rest wird im Kühlschrank aufbewahrt, alt wird die Butter bei uns nicht.
Immer wieder wir es zum Thema gemacht: LCHF auf Reisen! Und sehr oft wird auch ein großes Problem daraus gemacht, als sei eine Ernährung nach LCHF etwas derart exotisches, was man nicht überall bekommen könnte. Dabei ist LCHF nichts anderes als frische, natürliche Lebensmittel und Zutaten. Zugegeben, in Fertigprodukten sind in der Regel all die Zusatzstoffe enthalten, die wir bei LCHF nicht haben wollen und ablehnen. Doch dieser Umstand macht es nicht zu einem Problem, wenn man einmal unterwegs ist.
Am letzten Samstag hatten wir einen Termin quasi am anderen Ende der Republik, nahe der polnischen Grenze, Dies bedeutete ein Weg fast 750 km, hin und zurück waren es dann genau 1487 km. Insgesamt waren wir rund 18 Stunden unterwegs, wovon wir die meiste Zeit im Auto verbracht haben. Ernährungstechnisch war das allerdings überhaupt kein Problem! Am Freitag habe ich vorbereitet:
– Frikadellen
– Rindfleischsalat
– Eiersalat
– kalter Braten
Alles in Frische-Boxen verpackt und fertig war der Proviant. Getränke dazu (Kaffee und Mineralwasser) und der Fisch war geputzt. Auch war es kein Problem an Raststätten etwas geeignetes zu finden. Ein gegrilltes Steak gibt es überall und Kräuterbutter ist auch kein Thema. Ich habe mich da bewusst einmal gezielt umgeschaut und festgestellt, dass es absolut kein Problem darstellt geeignete Nahrung zu finden.
Also diese Diskussion kann ich daher nicht wirklich verstehen (konnte ich noch nie). Aufgefallen ist mir in diesem Zusammenhang allerdings, dass meist diejenigen ein Problem daraus machen, die sich zuhause zu 80% mit Fertigprodukten ernähren. Das passt irgendwie nicht zusammen: Man lebt eher Pseudo LCHF und macht einen riesen Aufriss wenn es darum geht was man unterwegs, bei Einladungen oder im Restaurant essen soll. Das kann ich absolut nicht verstehen, wie auch, denn es ist völlig unlogisch.
Für mich war auswärts essen noch nie ein Problem, von Anfang an nicht. Warum sollte es das auch sein? Wirkliches LCHF besteht aus natürlichen Lebensmittel die man überall bekommen kann. Und für lange Strecken wie an diesem Wochenende gibt es unzählige Möglichkeiten. Ob man nun etwas vorbereitet und mitnimmt, oder unterwegs einkehrt bleibt jedem selbst überlassen. Machbar ist beides, wie bei jeder anderen Ernährungsform auch. Auch wenn die Fertigprodukte nicht geeignet sind gibt es dennoch an jeder Ecke geeignetes “Futter”. Zum Problem wird es nur dann, wenn man eines daraus macht.
Mittlerweile habe ich einen Level erreicht, an dem LCHF für mich quasi zum Alltag geworden ist. Ich muss nicht mehr groß nachdenken, es ist sozusagen in Fleisch und Blut über gegangen, ist zur Normalität geworden. Wichtig für mich ist dabei, dass ich nichts vermisse. Derzeit bin ich viel am fotografieren, hauptsächlich im Food Bereich. Da wird allerdings alles fotografiert, nicht nur LCHF konforme Lebensmittel. Zwar verwende ich ausschließlich frische Lebensmittel und Zutaten, aber da kommt auch mal Brot aufs Bild, oder Kartoffeln, Reis oder Nudeln. Merkwürdig dabei ist, dass mich die Dinge überhaupt nicht anmachen.
Heute wurden Erinnerungen an alte Zeiten wach. Ich hatte mir Bratwurst zum fotografieren vorgenommen. Die habe ich früher in Mengen verdrückt und es gab nur wenige Wurstbuden an denen ich vorbeigehen konnte, ohne eine Wurst zu verdrücken (oder zwei).
So sieht so eine leckere Wurst in einem Brötchen aus:
Allerdings hat mir ein halbes Brötchen nicht gereicht, ich habe die lieber mit “ganzem Weck” gegessen. Und das sah dann so aus:
Von der Sorte habe ich ohne Probleme 2 oder 3 verdrücken können. Auch heute habe ich natürlich die Wurst gegessen, aber nicht das Brötchen. Es hat mich nicht einmal angemacht und ich war nicht wirklich in Versuchung. Ich muss gestehen dass ich mich selbst ein wenig darüber wundere. Am Wochenende habe ich Nudeln gemacht für diverse Fotos, auch die habe ich nicht gegessen. Ich habe keinerlei Verlangen danach, aber das Bewusstsein: Das ist nicht gut für mich – und damit ist das Thema dann auch schon erledigt. Ich denke nicht einmal darüber nach mal eine Ausnahme zu machen, es macht mich überhaupt nicht mehr an.
So können sich die Zeiten ändern …