Nach nun fast 3 Jahren LCHF kann ich feststellen: Von nichts kommt nichts! Diese Erkenntnis hat sich während der ganzen Zeit immer wieder bestätigt. Dabei kann ich mittlerweile unterscheiden zwischen abnehmen oder einfach nur gesund ernähren und lediglich das Gewicht halten, denn das sind zwei verschiedene Baustellen.
Abnehmen mit LCHF ist sehr einfach, da man nicht hungern muss und sich satt essen kann. Hinzu kommt auch, dass man sich nicht einseitig satt essen kann wie das bei vielen Diäten der Fall ist, nein, man kann dies sehr abwechslungsreich tun. Worauf man lediglich achten muss ist die richtigen Lebensmittel zu verwenden. In einem Satz ausgedrückt kann ich sagen: Tut man das was getan werden muss um abzunehmen, funktioniert alles andere quasi von alleine. Man verliert überflüssiges Gewicht ohne Stress und ohne Hunger und das auf sehr schmackhafte Art und Weise. Funktionierte es mal nicht mit dem Abnehmen lag der Fehler immer bei mir selbst. Die Fehler waren dann immer die gleichen:
– zu viele Kohlenhydrate (in der Regel war ich da zu großzügig mit Gemüse, Obst, Zwiebel, Knoblauch oder z.B. Paprika)
– Geschmacksverstärker oder Zusatzsoffe in industriell verarbeiteten Lebensmitteln
– zu geringe Pausen zwischen den Mahlzeiten
– zu viele Kcal
Bei mir ist es so, dass zu viele KH gleich mein Hunger / Satt Gefühl durcheinander bringen und ich mehr esse als nötig. Dies hat dann zur Folge, dass ich mehr Kcal zu mir nehme als ich das tun sollte, wenn ich abnehmen möchte. Die gleiche Wirkung hat bei mir Zucher oder Süßstoffe, die in fast allen industriell verarbeiteten Lebensmitteln enthalten sind. Nun habe ich in der ganzen Zeit keinerlei Fertigprodukte verwendet, doch hin und wieder mal eine Wurst gegessen, oder Schinken oder Bacon / Bauchspeck. Leider sind auch hier reichlich Geschmacksverstärker und Zucker / Süßstoffe enthalten. Einwandfrei funktioniert es mit dem abnehmen, wenn ich die KH ganz flach halte und jegliche Zusatzstoffe und Zucker / Süßstoffe komplett weg lasse. Für mich gilt wirklich: Solange ich das richtige esse nehme ich ab, bin ich zu großzügig ist es vorbei mit der Abnahme.
Doch diese Erkenntnis ist für mich ja nicht neu, jedoch kann ich sie 1 : 1 übertragen wenn es darum geht, das Gewicht zu halten. Auch hier gelten die gleichen Regeln. Zwar kann ich da mit den KH etwas höher gehen, aber alle anderen Regeln bleiben gleich. Nachdem ich mein erstes großes Ziel von U80 erreicht hatte, habe ich es in den letzten Monaten dann auch etwas großzügiger angehen lassen, mit Teils fatalen Folgen! Dabei habe ich weiterhin nur natürliche Lebensmittel verwendet, jedoch die KH etwas nach oben geschraubt. Zwar kamen die KH aus Gemüse, Zwiebeln, Knoblauch oder Sahne, aber es waren aus heutiger Sicht einfach zuviele! Ich bin da mal locker auf 25 – 30 g KH am Tag gekommen und in Zeiten in denen ich zusätzlich noch Obst gegessen habe waren es auch deutlich mehr. Gerade in den Sommermonaten habe ich die eine oder andere Melone vernichtet, mal einen Apfel gegessen oder eine Birne, auch Zwetschgen waren dabei und reichlich Erdbeeren. Dies hat nicht nur dazu geführt dass ich nicht weiter abgenommen habe, sondern ich begann wieder langsam zuzunehmen.
Die Kohlenhydrate aus Obst und Gemüse haben einfach dazu geführt, dass der Appetit sich wieder gemeldet hat, die Portionen die ich gebraucht habe um satt zu werden wurden merklich größer. Außerdem meldete sich der Jieper schon nach 2 – 3 Stunden wieder, fast wie in alten Zeiten. Wenn man es nüchtern betrachtet war ich mit meiner Großzügigkeit kurz davor die Rückfahrkarte zu lösen, wenn ich so weiter gemacht hätte. Innerhalb von nur 5 Monaten hatte ich ganz schleichend 5 kg mehr auf der Waage. Dies hat mir sehr deutlich gezeigt dass ich sehr gut beraten bin, mich weiter an die Regeln zu halten wenn ich nicht langfristig wieder dort landen möchte, wo ich gerade erst hergekommen bin! Nachdem ich dann wieder geten habe was getan werden muss, kam ich wieder in die Spur und habe die 5 kg wieder abgebaut. Nun läuft alles wieder in der Spur und ich lasse wieder alles weg, was nicht gut für mich ist.
Zur Zeit nehme ich wieder recht zügig ab und will nun noch die letzte Etappe schaffen. Dabei visiere ich ein Zielgewicht von 72 – 74 kg an. Um dieses Ziel recht zügig zu erreichen habe ich derzeit auch den Konsum meines geliebten Butterkaffes eingeschränkt, denn zuiel Fett verhindert auch die Abnahme. Über Sommer habe ich zuviel Butterkaffe getrunken, nämlich meist 3 Tassen a 350 ml mit je 30 – 35 g Butter pro Tag. Das macht dann mal eben 90 – 105 g Butter pro Tag, was auch bedeutet dass ich alleine durch den Butterkaffe schon mal rund 1000 Kcal inne hatte, ohne dass ich etwas gegessen hatte. Nun bin ich dadurch gleich in eine doppelte Falle getappt:
1. Durch zuviel Butter kam ich in den Kcal viel zu hoch
2. Durch zu viele KH hat der körper erst einmal die KH verbraucht bzw. das überschüssige Fett auf die Hüften gepackt
Ein weiterer Fehler war die Art und Weise, wie ich den Butterkaffe getrunken habe. Morgens um 9:00 Uhr die erste Tasse. Allerdings habe ich bis 11:30 Uhr gebraucht bis ich die getrunken hatte. Gegen 13:00 Uhr kam die zweite Tasse und gegen 17:00 Uhr die dritte, ich war also weit davon entfernt 5 Stunden Pause einzuhalten. Hier haben sich gleich zwei meiner Erfahrungen bestätigt:
1. High Fat funktioniert nur mit Low Carb und das bedeutet bei mir deutlich unter 20 g pro Tag
2. Auch zuviel Fett verhindert eine Abnahme, da man in der Konsequenz mit den Kcal zu hoch kommt.
Hinzu kommt auch die Tatsache, dass zu viele KH bei mir das Hunger / Satt Gefühl aus der Balance bringen und ich in der Konsequenz mehr esse als ich an Energie benötige. Dies gilt auch in der Phase in der ich lediglich das Gewicht halten möchte, aber erst recht in Zeiten in denen ich abnehmen möchte. Die letzten Monate haben mir auch wieder bestätigt dass sich der Körper nicht überlisten oder verarschen lässt. Esse ich zuviel oder das falsche nehme ich zu, da beißt keine Maus den Faden ab. Das fatale ist dabei die Kettenreaktion die zu viele KH dabei auslösen. Die gleiche Wirkung haben Zucker und Süßstoffe, Geschmacksverstärker und jegliche Art von Zusatzstoffen. Das gefährliche an der Sache ist die Tatsache, dass das Hunger Satt Gefühl aus der Balance gerät und die Portionen größer werden. Dies setzt einen schleichenden Prozess in Gang, denn dieser Effekt wird einmal in Gang gesetzt immer schlimmer, wenn man nicht rechtzeitig die Notbremse zieht.
Ich habe viel gelernt in den letzten Monaten und vieles hat sich wieder mal bestätigt. Im Grunde läuft es bei mir immer wieder auf dasselbe hinaus: Lasse ich das weg, was nicht gut für mich ist funktioniert alles bestens. Tue ich das nicht und bin zu großzügig, geht der Schuss unweigerlich nach hinten los. Hieraus gibt es für mich nur eine Konsequenz: Ich konzentriere mich weiter auf die Dinge (Lebensmittel) die gut für mich sind. Alles andere wäre der falsche Weg und würde mich langfristig wieder dorthin bringen wo ich hergekommen bin, doch darauf habe ich absolut keine Lust.
Nun werde ich zunächst einmal die restlichen Kilos abbauen um mein endgültiges Ziel zu erreichen. Das könnte lange schon erreicht sein, meine Großzügigkeit über den Sommer hat mich hier aber 6 – 8 Monate Zeit gekostet. Allerdings hatte diese Zeit auch einen großen Vorteil, sie hat mir die Bestätigung geliefert dass mein Vorgehen sich an die richtigen Lebensmittel zu halten richtig ist. Und sie hat mir bestätigt dass ich gut beraten bin all die Dinge zu meiden, die nicht gut für mich sind. Auch wurde mir in eindrucksvoller Art und Weise die Tatsache bestätigt:
Von nichts kommt nichts! Wer abnehmen und sein Gewicht halten möchte muss das nötig dazu tun, alles andere funktioniert nicht!
Immer wieder wir es zum Thema gemacht: LCHF auf Reisen! Und sehr oft wird auch ein großes Problem daraus gemacht, als sei eine Ernährung nach LCHF etwas derart exotisches, was man nicht überall bekommen könnte. Dabei ist LCHF nichts anderes als frische, natürliche Lebensmittel und Zutaten. Zugegeben, in Fertigprodukten sind in der Regel all die Zusatzstoffe enthalten, die wir bei LCHF nicht haben wollen und ablehnen. Doch dieser Umstand macht es nicht zu einem Problem, wenn man einmal unterwegs ist.
Am letzten Samstag hatten wir einen Termin quasi am anderen Ende der Republik, nahe der polnischen Grenze, Dies bedeutete ein Weg fast 750 km, hin und zurück waren es dann genau 1487 km. Insgesamt waren wir rund 18 Stunden unterwegs, wovon wir die meiste Zeit im Auto verbracht haben. Ernährungstechnisch war das allerdings überhaupt kein Problem! Am Freitag habe ich vorbereitet:
– Frikadellen
– Rindfleischsalat
– Eiersalat
– kalter Braten
Alles in Frische-Boxen verpackt und fertig war der Proviant. Getränke dazu (Kaffee und Mineralwasser) und der Fisch war geputzt. Auch war es kein Problem an Raststätten etwas geeignetes zu finden. Ein gegrilltes Steak gibt es überall und Kräuterbutter ist auch kein Thema. Ich habe mich da bewusst einmal gezielt umgeschaut und festgestellt, dass es absolut kein Problem darstellt geeignete Nahrung zu finden.
Also diese Diskussion kann ich daher nicht wirklich verstehen (konnte ich noch nie). Aufgefallen ist mir in diesem Zusammenhang allerdings, dass meist diejenigen ein Problem daraus machen, die sich zuhause zu 80% mit Fertigprodukten ernähren. Das passt irgendwie nicht zusammen: Man lebt eher Pseudo LCHF und macht einen riesen Aufriss wenn es darum geht was man unterwegs, bei Einladungen oder im Restaurant essen soll. Das kann ich absolut nicht verstehen, wie auch, denn es ist völlig unlogisch.
Für mich war auswärts essen noch nie ein Problem, von Anfang an nicht. Warum sollte es das auch sein? Wirkliches LCHF besteht aus natürlichen Lebensmittel die man überall bekommen kann. Und für lange Strecken wie an diesem Wochenende gibt es unzählige Möglichkeiten. Ob man nun etwas vorbereitet und mitnimmt, oder unterwegs einkehrt bleibt jedem selbst überlassen. Machbar ist beides, wie bei jeder anderen Ernährungsform auch. Auch wenn die Fertigprodukte nicht geeignet sind gibt es dennoch an jeder Ecke geeignetes “Futter”. Zum Problem wird es nur dann, wenn man eines daraus macht.
Wenn man es genau nimmt, braucht man für eine Ernährung nach LCHF keine speziellen LCHF Rezepte. Man nimmt einfach frische, natürliche Lebensmittel und bereitet diese zu, das ist eigentlich schon alles. Geschmacksverstärker, Zucher und Zuckerersatz lässt man einfach weg, ebenso wie Weizenprodukte, stärkehaltige Produkte, Fertigprodukte und schränkt die Kohlenhydrate entsprechend ein. Übrig bleibt ein riesiges Spektrum an Möglichkeiten, eine davon besser als die andere. Es gibt nichts, was man aus frischen Lebensmitteln nicht herstellen könnte.
Wie LCHF konformes Essen aussehen kann, zeigen die folgenden Beispielbilder. Ein kleiner Überblick wie vielseitig man nach LCHF kochen kann und auch ein kleines Beispiel dafür, dass LCHF nie langweilig wird. Alle Gerichte bestehen ausschließlich aus frischen, natürlichen Lebensmitteln. Es wurden keinerlei fertige Produkte oder fertige Zutaten verwendet.
Man sieht, dass es sich um ganz normale Gerichte handelt, so wie man sie kennt. Dass die Zutaten, die nicht LCHF konform sind fehlen, bemerkt man nicht bis auf die Tatsache, dass Kartoffeln, Nudeln oder auch der Reis als Beilage fehlen. Die Gerichte wurden alle von mir selbst gekocht in einer ganz normalen Haushaltsküche. Auch wurden keine Geräte oder Küchenhelfer verwendet, die nicht in jeder Haushalsküche vorhanden sind.
Die meisten der Gerichte sind in wenigen Minuten zubereitet, erfordern keinen außergewöhnlichen Arbeitsaufwand und auch keinerlei Zutaten, die nicht in jedem Laden oder auf jedem Markt erhältlich sind. Exotische Zutaten wurden bei diesen Beispielen keine verwendet. Da ist nichts dabei, was nicht jeder in den eigenen vier Wänden selbst auf einfache Art und Weise selbst zubereiten kann.
Übrigens: Bei allen Gerichten ist der SK im grünen Bereich und der KH gehalt ist sehr niedrig. Bei vielen dieser Beispiele sind nicht mehr als 3 g KH enthalten. Wieder mal ein Beweis für meine Feststellung: Geschmack braucht keine Kohlenhydrate.
Man bekommt doch ein wenig eine Übersicht, wie schmackhaft und abwechslungsreich man sich mit LCHF ernähren kann. Dabei sind diese Beispiele nur ein winzig kleiner Teil dessen, was man alles machen kann.
Vor einigen Tagen hatte ich ein sehr interessantes Gespräch mit einer älteren Dame. Telefoniert hatte ich mit ihr wegen einer ganz anderen Thematik, aber irgendwie kamen wir auf das Thema Ernährung und Gesundheit, natürlich auch auf den Umstand dass die Menschen immer dicker und fetter werden. Im Laufe des Gespräches unterhielten wir uns darüber wie einfach es doch sein kann abzunehmen und dann auch schlank zu bleiben. Es ging dabei nicht einmal speziell um LCHF, sondern lediglich darum sich richtig zu ernähren mit frischen natürlichen Lebensmitteln. Wir waren uns weitgehend einig darüber, mit welcher Ernährung man zurückfinden kann zum Normalgewicht und einem schlanken und gesunden Leben. Dann sagte diese Frau zu mir (ich zitiere hier wörtlich):
@Zitat: Seien wir und doch einmal ehrlich: Die meisten Menschen heute sind doch viel zu bequem geworden um sich gesund zu ernähren. Denen ist es doch egal ob sie dick und fett sind, Hauptsache sie haben keine Arbeit mit ihrer Ernährung!
Ich muss zugeben dass ich ein wenig baff war, nicht etwa weil die Frau etwas falsches gesagt hat, sondern weil ich regelmäßig Prügel einstecke wenn ich selbst das so offen sage. Aber sie hatte recht, denn auch ich war nicht zu dick geworden weil ich mich gesund und richtig ernährt hatte und mit Sicherheit auch nicht weil ich zuwenig gegessen hatte. Auch ich hatte mich völlig falsch ernährt, auch ich war im Laufe der Jahre zu bequem geworden mich gesund zu ernähren. Das Ergebnis ist euch allen bekannt, 133 kg, Gesundheit im Eimer so dass ich nicht einmal mehr richtig laufen konnte. In der Zeit war ich mir durchaus bewusst dass ich etwas ändern muss, dass ich meine Ernährung umstellen muss, aber auch ich war sehr lange viel zu bequem dafür. Dabei hatte ich Ausreden genug warum ich nichts ändern kann, denn die Ausreden und Rechtfertigungen gingen auch mir wirklich nie aus.
Wenn man sich heute einmal umschaut ist es tatsächlich so, dass viele weder die Notwendigkeit erkennen dass es sinnvoller wäre sich gesund zu ernähren, noch die Notwendigkeit vielleicht doch einmal abzunehmen. Zugegeben, ich war da keine Ausnahme und hätte mich meine Gesundheit nicht wachgerüttelt, vermutlich würde ich mir mein Gewicht heute noch schönreden! Doch für mich waren die gesundheitlichen Probleme und insbesondere der Blutzuckerspiegel von fast 500 eine spürbare Tatsache. Hier habe ich buchstäblich am eigenen Leib die Auswirkungen meiner falschen Ernährung erstmals gespürt. Gespürt – das ist für mich das Stichwort an der Sache, denn heute denke ich dass genau da das Problem liegt, warum ich vorher nichts unternommen habe, meine Ernährung nicht geändert habe: Die falsche Ernährung hatte keine spürbaren Folgen! Mein Übergewicht war lediglich eine sichtbare Folge, das hat aber nicht weh getan. Wenn ich zurückblicke muss ich sagen, dass ich mir vieles hätte ersparen können, wenn ich gesunde Ernährung früher ernst genommen hätte. Doch auch ich war voll der Ausreden, habe mir alles schön geredet, denn die Fertigprodukte waren ja so bequem.
Das Problem ist wirklich dass man erst einmal einsehen muss, wie wichtig eine gesunde Ernährung ist. Doch mit dieser Einsicht ist es nicht weit her, zumindest solange nicht, solange es nicht weh tut. Erst wenn spürbare gesundheitliche Probleme auftauchen, werden wir (vielleicht) wach. Dabei ist es ja heute nicht unbekannt, welche Auswirkungen falsche Ernährung haben kann und auch hat. Dazu braucht man nur mit offenen Augen durch die Straßen zu gehen und sich die Statistiken über die entsprechenden Erkrankungen anschauen. Manchmal muss ich da an einen Alkoholiker denken. Alkoholiker sehen meist erst ein dass sie ein Alkohol Problem haben, wenn sie Quasi in der Gosse liegen. Vorher besteht keinerlei Einsicht, es wird verdrängt und schön geredet. Nun landet man bei falscher Ernährung sicherlich nicht in der Gosse, aber vermutlich einige Jahre früher auf dem Friedhof. Da muss ich immer an einen Onkel von mir denken, der im Alter von 64 Jahren viel zu früh an einem Infarkt verstorben ist. Wie oft wurde der Mann vom Arzt gewarnt, wie oft wurde er aufgefordert, seine Ernährung zu verändern. Doch als Saarländer meinte er immer: Lieber 10 Jahre früher sterben, dafür aber “gudd gess” (wie wir Saarländer sagen). Der Mann ist schon 25 Jahre tot. Damals war das Essen noch lange nicht so industrialisiert wie das heute der Fall ist. Die Gefahr sich völlig falsch zu ernähren hat sich ja in den letzten 30 Jahren um ein Vielfaches gesteigert.
Nun stellt sich die Frage, was kann man tun. Klar kann der Einzelne seine Ernährung umstellen, doch nur sehr wenige sehen hierzu die Notwendigkeit und noch viel weniger tun es. Wenn man wie ich die Konsequenzen am eigenen Leib gespürt hat möchte man die Menschen warnen, sie davor bewahren in die gleiche Falle zu laufen. Doch das ist wirklich nicht einfach, von gesunder Ernährung wollen die meisten nichts hören. Man fragst sich manchmal, warum die Menschen sich so wenig um ihre Gesundheit kümmern, doch ich habe es ja viele Jahre auch nicht getan. Zum Glück bekam ich einen Warnschuss vor die 12, das hat mich endlich wach gerüttelt. Ich bin da ehrlich genug zuzugeben, dass auch ich anders die Kurve nicht bekommen hätte, nicht zu einer gesunden Ernährung gefunden hätten. Und ich habe mich in den letzten Monaten sehr oft gefragt, warum nicht? Nur weil es bequemer und einfacher war? Weil ich nichts gespürt habe, mir nichts weh tat? Oder etwa der Herdentrieb, weil es alle tun und uns selbst die DGE ungesundes Essen empfehlen und gut heißen? Vermutlich war es die Summe aus alle dem.
Umso glücklicher bin ich, dass ich de Kurve noch gekriegt habe, dass ich zurück gefunden habe zu einer gesunden und natürlichen Ernährung.Das diese Entscheidung richtig war kann ich jeden Tag an meinem Wohlbefinden und meiner wiedererlangten Gesundheit erleben. Ach ja, auf der waage kann ich es auch ablesen …
Doch mehr als den Ratschlag geben die Ernährung ernst zu nehmen und auf gesundes Essen umzusteigen, kann ich nicht tun und das ist ganz schön frustrierend …
Oft taucht die Frage auf, was man denn servieren soll, wenn man einmal Gäste hat. Offen gesagt: Die Frage kann ich nicht so richtig verstehen, denn die Gäste bekommen das gleiche wie ich auch. Wer mag kann gerne Reis oder Kartoffeln dazu haben, wenn er meint das gehöre für ihn dazu. Ansonsten gibt es ja nichts exotisches, was der eine oder andere vielleicht nicht essen mag. Auch ist das Essen nach den Grundsätzen von LCHF ja nicht schlecht oder minderwertig, so dass man es Gästen nicht vorsetzen könnte. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall: LCHF Gerichte sind hochwertiger als jedes Fertigprodukt und besser schmecken tut es sowieso. Allein durch die Frage könnte man schon den Eindruck gewinnen Gerichte nach LCHF wären für andere nicht geeignet und ich frage mich eher, wieso diese Frage überhaupt auftaucht. LCHF besteht aus frischen, natürlichen Lebensmitteln und Zutaten, man lässt lediglich die KH, den Zucker und Weizen- bzw. Stärkehaltige Produkte wie Kartoffeln oder Nudeln weg. Und die bei LCHF vermiedenen Geschmacksverstärker wie Glutamat oder sonstige Zusatzstoffe vermisst sicherlich kein Gast. Abgesehen davon, dass die Kartoffeln oder der Reis bzw. die Nudeln fehlen, wird kein Gast überhaupt einen Unterschied bemerken bis auf die Tatsache, dass es besser schmeckt. Wollen die Gäste auf Kartoffeln oder Reis nicht verzichten, können sie ja gerne eine Beilage haben, ich muss sie ja nicht essen.
In der Konsequenz sieht der Unterschied dann so aus:
Ganz normales Schweinelendchen mit Pfifferlingen:
Ob ich nun als Beilage Salat oder Gemüse reiche, beides sind frische Produkte und LCHF konform. Auch hier wird kein Gast einen Unterschied zum gewohnten Essen bemerken, außer auch hier, dass es besser schmeckt.
Die einzige Frage die sich nun wirklich stellt ist die, ob ich meinen Gästen Kartoffeln, Reis oder Nudeln serviere oder nicht und diese Frage ist individuell immer schnell beantwortet. Wenn man Fragen oder Diskussionen aus dem Weg gehen will, macht man halt eine Beilage dazu, selber essen muss man sie ja nicht. Falls die Frage auftaucht warum nicht, ist die mit einem Satz beantwortet: Das ist nicht gut für mich!
Selbst in Zeiten in denen man abnehmen möchte und die KH besonders flach hält, wird kein Gast das bemerken, wenn ich die richtigen Lebensmittel auswähle. Das Schweinelendchen mit Pfifferlingen ist ein schönes Beispiel, da stecken weniger als 1 g KH drin. Selbst mit Gemüse oder Salat bliebe ich da unter 3 g KH, also auch kein Problem, wenn ich gerade abnehmen möchte.
Wenn es denn sein soll, sieht der Teller für die Gäste z.B. so aus:
Ein Rösti (oder andere Beilage) dazu und alle sind glücklich. So einfach ist das!
Man sollte auch einmal darüber nachdenken, dass die Gerichte in der Spitzengastronomie alle LCHF konform sind, wenn man die KH und den Zucker weglässt. Oder umgekehrt: LCHF ist ganz normales Essen, das halt aus natürlichen frischen Lebensmitteln besteht. Man lässt lediglich die Dinge weg, de nicht gut für uns sind.
Wir sehen also, es scheint Probleme zu geben, wo gar keine Probleme sind. Zumindest dann nicht, wenn man LCHF richtig umsetzt.
Und wenn nun einer der Gäste eine Scheibe Brot oder ein Brötchen zum Essen haben möchte, dann bekommt er auch das. Wie gesagt, ich muss es ja nicht essen und ich verkneife mir da auch jeglichen Kommentar oder Diskussionen. Die Leute sind ja alle erwachsen und können selbst entscheiden, was für sie gut ist und was nicht.